Es gibt Werkzeuge oder Hilfsmittel für die Werkstatt, die gibt es nur schlecht, manchmal sogar gar nicht zu kaufen.
Ein Beispiel dafür ist ein PHI-Meter.
Ich kann mir vorstellen, daß so mancher mit dem Begriff erstmal so nichts anfangen kann.
PHI ist ein griechischer Buchstabe, der unter Anderem auch für den Wert des „goldenen Schnittes“ steht.
Der goldene Schnitt steht wiederum für ein als besonders angenehm empfundenes Verhältnis – zum Beispiel im (Längen-) Verhältnis von Ober- und Unterteil einer Dose.
Dieses Verhältnis ist gerundet 1.618 ( zu 1)
Also, eine Dose, um bei dem Beispiel zu bleiben, deren Körper eine Höhe von cirka 1.618 mal der Deckelhöhe (oder auch umgekehrt ! ) wird als angenehmer empfunden als andere Verhältnisse. Dies trifft nicht nur für vom Menschen kreierte Dinge zu, sondern ist auch ein in der Natur häufig gefundenes Verhältnis.
Um so ein Verhältnis umzusetzen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Kopfrechnen wollen (oder leider immer öfter können) viele kaum mehr. Maßstab und Taschenrechner ist der Weg, den viele in der Werkstatt gehen. Den Maßstab hat man eh immer zur Hand, einen Taschenrechner mittlerweile auch viele.
Was aber, wenn man(n oder frau) es leid ist, sich doch wieder mal im Kopf verrechnet zu haben, oder gerade keinen Taschenrechner zur Hand zu haben?
Dann braucht man ein Hilfsmittel – für mich genauso wichtig wie andere Werkzeuge, daher für mich auch ein Werkzeug – das genau dieses Verhältnis einfach und genau darstellen kann. Und vor Allem schnell.
Gesagt, getan – hier habe ich die Einzelteile schon mal ausgedruckt:
Zusammengesetzt sieht es dann einem Zirkel sehr ähnlich:
Leider ist es einfacher gewesen, die Einzelteile im CAD-Programm zu zeichnen und dann auszudrucken, als die passenden Schrauben und Muttern vorrätig zu haben – daher habe ich die Teile für’s erste Photo nur aufeinander gelegt, so wie dann hoffentlich bald auch die Schrauben eingebaut werden.
Man kann aber, glaube ich, ganz gut sehen, daß das Abstandsverhältnis der oberen beiden Spitzen zu den unteren beiden Spitzen immer gleich bleibt, selbst wenn man den „Zirkel“ öffnet oder schließt.
So kann man nun, ohne Kopfrechnen oder Taschenrechner, und auch ohne Maßstab, mit einem Handgriff sehen, wo – zurück zum Beispiel – das Werkstück am Besten unterteilt werden sollte, um hinterher ein angenehmes Verhältnis von Dosenkörperhöhe zu Deckelhöhe zu bekommen.
Ok, der „Aufwand“ für dieses massive Teil war halt ein paar Stunden am Rechner, eine ganze Menge PETG, und gute zehn Stunden Druck-Zeit am 3D-Drucker. Aber es macht manchen Arbeitsschritt zumindest „flüssiger“, manchmal auch schneller.